„Danke, für diesen guten Morgen….“
Mit diesem Lied sind wir häufig in den Morgen „gestartet“.
Es hat uns durch die Jahrzehnte begleitet, wie kaum ein anderes.
Zum Danken hatten wir allen Grund. Schließlich gab es in der Gemeinde zunächst nur die gute Idee und die Vorstellung sie in Neuschloss im Bürgersaal vielleicht verwirklichen zu können. Aber es mussten die engagierten Damen gefunden werden, die bereit waren und zupacken konnten um diese Idee umzusetzen.
Tatsächlich fand sich eine Gruppe von (damals) jungen Frauen, die sich alsbald dran machten. Aber natürlich gehört zu einem „Frauenfrühstück“ nicht nur, dass hier bestens fürs leibliche Wohl gesorgt wird, sondern vor allem ein guter Vortrag zu einem interessanten Thema. Auch hier hatte sich schnell gezeigt, dass der Segen Gottes auf diesem „Projekt“ ruhte.
Referenten mit so viel versprechenden Themen wie „Starke Frauen fallen nicht vom Himmel“, oder „Zu zweit schmieden wir unser Glück leichter“ oder „Meine Großmutter, meine Mutter und ich“, hatten den weiblichen Gästen mit ihren Ausführungen meist aus dem Herzen gesprochen und gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Häufig kamen die Rednerinnen oder Redner aus dem kirchlichen Bereich und brachten religiös-spirituelle Vorträge mit. Freilich war es das Ziel ein breites Spektrum abzudecken. „Alles was Geist, Leib und Seele guttut, sollte auf den (Frühstücks-)Tisch-) kommen. Halt alle Lebensbereiche, die Frauen bewegen. Manche Referenten gaben uns nicht nur einmal „die Ehre“. Sie kamen immer wieder waren oder wurden bekannte und beliebter „Gesichter“ und hatten immer wieder andere Themen im Gepäck.
Sehr gerne kamen, das dürfen wir mit ein wenig Stolz zum Ausdruck bringen, vor allem unsere Gäste. Meist hatten wir „Full House“. Die Damen standen häufig schon „Schlange“ am Ahornplatz und konnten es gar nicht erwarten, dass Viertel vor Neun die Tür zum Gemeinderaum (in den die Johnannesgemeinde 1999 umgezogen war) aufging. Schnell waren die Plätze besetzt und es mussten an den Tischecken noch Stühle angestellt werden. Aber man rückte gerne zusammen und es wurde niemand abgewiesen auch wenn es manchmal richtig eng wurde. Unser beliebtes Frühstücksbuffet viel diesem Umstand „zum Opfer“, weil der Platz für einen weiteren Tisch benötigt wurde. So stellten wir eben Brötchen, Butter, Marmelade und die Platten mit Wurst und Käse in kleinerer Ausführung auf die einzelnen Tische. Der Beliebtheit des Neuschlösser Frauenfrühstücks tat das keinen Abbruch.
So gingen 27 Jahre ins Land. Siebenmal im Jahr (die Ferienmonate wurden ausgespart) lud das Frauenfrühstücksteam der Johannesgemeinde zum Frühstücken ein.
Aber dann kam Corona. (Fast) Alle Termine mussten abgesagt werden. Ein Treffen war unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln unmöglich oder schlicht verboten.
Nun sind drei Jahre vergangen, die Pandemie ist vorbei. . Im Februar dieses Jahres hätten wir“30-Jahre –Frauenfrühstück“ feiern können.
Aber in dieser Zeit hat sich Viel verändert. Einige von uns haben sich beruflich oder familiär neu orientiert. Andere haben Enkelkinder bekommen und werden als „Babysitter“ gebraucht.
Es fand sich keine Möglichkeit und kein Weg um an die „goldene „ Zeit des Neuschlösser Frauenfrühstücks anzuknüpfen. Aber wie heißt es so schön: „Alles hat seine Zeit“. Und so haben wir uns entschlossen mit einem „Abschiedsfrühstück“ für die gemeinsame Zeit zu danken und „Adieu“ zu sagen.
Das letzte Frühstückstreffen stand unter dem Motto „Erinnerungen“. Nach 195 mal Frauenfrühstück gab es Vieles was wir mit unseren Gästen nochmal Revue passieren lassen wollten. So hatten wir schon bei den Vorbereitungen eine Vielzahl von unseren „Einladungs-Flyern“ aufgehängt. Sie riefen uns mit großen Überschriften die Themen der vergangenen Jahre ins Gedächtnis. Es hatten sich wieder viele Gäste eingefunden, wenn auch der Gemeinderaum nicht bis auf den letzten Platz besetzt war. Ein leckeres Sektfrühstück erwartete die Damen zum Abschied. Und es wurde viel gesungen. Einige Besucherinnen ließen es sich nicht nehmen von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Neuschlösser Frauenfrühstück zu berichten. Man zeigte sich sehr dankbar und bedauerte, dass nur noch die Erinnerungen bleiben.
Zum Abschluss hatte sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen. Unser viel geliebtes Morgenlied „Danke, für diesen guten Morgen,“ hatten wir in ein Abschiedslied für unsere Gäste umgetextet. Es lag etwas Wehmut im Raum und so manche Träne stand in den Augen.
Vielleicht wird ja was Neues kommen ...
Team Frauenfrühstück